Kraftvoll setzt die Pauke solo ein – vielleicht als Weckruf, als Einladung, das Glück zu umarmen, ganz gleich, was die Zukunft bringt? Der Titel lässt jedenfalls an das Gedicht des Schweizers Johann Martin Usteri denken: „Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht. Pflücket die Rose, eh’ sie verblüht!“. Johann Strauss komponierte seinen Walzer für den Erönungsball im neu erbauten Musikvereinsgebäude 1876 und dirigierte dabei selbst die Strauss-Kapelle.
Wie feine Tropfen, die leise auf gefrorene Zweige fallen, perlen die Töne – leicht, verspielt, fast schelmisch. Johann Strauss schrieb dieses Stück 1892 gemeinsam mit seinem Bruder Josef als Einlage für die Operette Fürstin Ninetta. Alles ist gezupft, kein Bogenstrich zu hören: Das Orchester wird zur großen Zupfkapelle, die mit augenzwinkernder Eleganz das Publikum verführt. Schon bei der Uraufführung in Wien eroberte die Polka durch ihre tänzerische Leichtigkeit und ihren feinen Humor die Herzen der Zuhörer*innen.
Wie ein zarter Schwur, ausgesprochen im Winternebel, klingt das Eröffnungsthema – ein Ruf zur Gemeinschaft, ein poetischer Klang der Zusammengehörigkeit. Johann Strauss komponierte diesen Walzer 1892, um seinem Freund Johannes Brahms seine Wertschätzung auszudrücken. Der Titel, entlehnt aus Friedrich Schillers Ode An die Freude, verbindet musikalische Geste und humanistischen Geist. Die Uraufführung fand am 27. März 1893 im Großen Musikvereinssaal in Wien statt – dort, wo Freude und Walzertradition sich begegnen. Schon im neu erwachten Frühling löste das Werk mit seiner edlen Wärme und verbindenden Melodie ein Gefühl des Jubels aus.
Wie ein sanfter Frühlingswind, der erste Blüten bewegt, beginnt der Walzer – zart und voller Erinnerung an vergangene Freuden. Johann Strauss schrieb das Werk 1894, wobei er Melodien aus seiner Operette Fürstin Ninetta zu einem neuen Ganzen formte. Die Uraufführung leitete er selbst im Wiener Musikverein. Mit seinen schimmernden Walzerbögen und warmen Harmonien wirkt das Stück wie ein musikalisches Versprechen, dass Schönheit und Freude immer wiederkehren – so wie der April den Winter endgültig hinter sich lässt.
Frisch und erwartungsvoll setzt der Walzer ein – wie ein junger Garten im Mai, in dem alles neu beginnt. Mit diesem Werk trat der gerade einmal neunzehnjährige Johann Strauss 1844 ins öffentliche Musikleben Wiens. Die Uraufführung leitete er am 15. Oktober desselben Jahres im berühmten Dommayer’s Casino, wo einst auch sein Vater Triumphe feierte. Die Sinngedichte vereinen jugendliche Energie mit einem feinen Sinn für elegante Melodieführung. Man spürt in jeder Wendung den Aufbruchswillen eines Künstlers, der den Frühling seiner Karriere betritt.
Wie eine laue Sommernacht, erfüllt von Düften und geheimnisvollen Geschichten, entfaltet sich dieser Walzer. Johann Strauss schrieb ihn 1871, indem er Melodien aus seiner Operette Indigo und die vierzig Räuber zu einem prachtvollen Tanzwerk verwob. Die Uraufführung dirigierte er selbst im Wiener Musikverein. Zwischen schimmernden Streicherläufen und orientalisch gefärbten Themen entsteht ein Klangbild, das an ferne Länder erinnert – und doch in der Walzertradition Wiens wurzelt. Ein musikalischer Juniabend, der den Hörer mit Geschichten umspielt, bis der Morgen graut.
Wie ein sonnendurchfluteter Garten im Hochsommer öffnet dieser Walzer seine Blüten – weit, duftend, voller Lebensfreude. Johann Strauss schuf ihn 1880 aus Melodien seiner Operette Das Spitzentuch der Königin. Die Uraufführung fand am 07. November desselben Jahres im Wiener Musikverein statt, dirigiert von Eduard Strauss. In den geschwungenen Themen schimmern südliche Leichtigkeit und Wiener Eleganz zugleich. Es ist Musik, die den Juli feiert – warm, prachtvoll und mit jenem leisen Duft von Rosen, der noch lange in der Erinnerung bleibt.
Wie ein festlicher Sommerabend auf dem Wiener Prater beginnt dieser Walzer – strahlend, beschwingt, von jener unnachahmlichen Heiterkeit, die man mit der Stadt verbindet. Johann Strauss komponierte ihn 1873 für den Hofball des Kaisers Franz Joseph I. im kaiserlichen Redoutensaal. Die Melodien, schimmernd und voller Charme, tragen den Duft der Residenzstadt hinaus in die Welt. Im warmen Licht des Augusts klingt hier die Freude an Geselligkeit, an Tanz und an jenem „Wiener Blut“, das Herz und Füße gleichermaßen in Bewegung setzt.
Mit einem hellen Hornruf stürmt diese Polka ins Freie – wie ein klarer Septembermorgen, an dem sich erste Nebelschwaden über die Felder legen. Johann Strauss schrieb das Werk 1881 und gab ihm die muntere Energie einer Jagdgesellschaft mit auf den Weg. Erstmals erklang es in Wien, wo die fanfarenartigen Bläser und das tänzerische Tempo das Publikum sofort gefangen nahmen. In jedem Takt steckt Bewegung: das Klirren der Steigbügel, das Schnauben der Pferde – und die Freude an einem Tag, der den Sommer verabschiedet.
Sanft hebt die Zither an, als lausche man dem Rascheln der bunten Blätter im Herbstwind. Johann Strauss komponierte den Walzer 1868 und verwob darin typische Wiener Klänge mit einem Hauch ländlicher Idylle. Bei der ersten Aufführung im Café Dommayer entfaltete sich ein Klangbild, das Spaziergänge unter goldgelbem Laub und das gemächliche Treiben der Vororte heraufbeschwört. Die wechselnden Stimmungen – vom stillen Beginn bis zu den lebhaften Walzerpassagen – erzählen von einem Oktober, der noch Wärme trägt, aber schon den Winter ahnen lässt.
Leise beginnt das Orchester, als wolle es den trüben Novembermorgen noch nicht stören – doch bald nimmt die Musik Fahrt auf, Schritt für Schritt schneller, bis sie in schwungvolle Walzerbögen übergeht. Johann Strauss schrieb das Werk 1860 für einen Ball der Technischen Hochschule, dessen Motto das „Beschleunigen“ war. Die steigenden Tempi spiegeln den Reiz der Bewegung und den Übergang vom bedächtigen Herbst in die festliche Jahreszeit. Am Ende steht ein Wirbel aus Klang, der die grauen Tage vergessen lässt.
Zart schimmernd wie Kerzenlicht an einem Winterabend hebt der Walzer an, dann entfaltet er sich in weit geschwungenen Melodien – ein musikalisches Bild vom Glanz und der Sehnsucht des Künstlerdaseins. Johann Strauss schrieb das Werk 1867, kurz nach dem Triumph von An der schönen blauen Donau. Gewidmet war es dem Wiener Künstlerverein, und bei der ersten Aufführung erklang es inmitten einer festlich geschmückten Ballsaison. In seinem Wechsel von heiterer Eleganz und leiser Melancholie trägt es den Zauber eines Dezemberabends, der Vergangenheit und Hoffnung zugleich umarmt.